Ethik in der Marktwirtschaft

Karl Homann; Roman Herzog Institut e.V.; 58 Seiten; 2007

Kategorie

  • Sinn und Werte
  • Werte schaffen und messen

Professor Dr. Dr. Karl Homann leitet von 1990 bis 1999 den ersten Lehrstuhl für Wirtschafts- und Un-ternehmensethik in der Bundesrepublik Deutschland an der Wirtschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt in Ingolstadt. In dem Positionspapier „Ethik in der Marktwirtschaft“ erläutert er in einer klaren Argumentation warum sich Moral in der ökonomischen Logik realisieren lässt.


Er beleuchtet die Ethik des Systems der Marktwirtschaft und stellt fest, dass eine „Verständigung über die Sittlichkeit der Marktwirtschaft […] von essentieller Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft ist“. Es geht ihm um das ethische Programm der Marktwirtschaft, allen voran um das Ziel der Möglichkeit zur Freiheit und Selbstverwirklichung aller. Hier fordert Homann eine Rahmenordnung wie sie im Sport zu finden ist, mit Spielregeln und Spielzügen. Die Regeln sind vorab festgelegt, die Spielzüge von den Akteuren frei wählbar. Homann zeigt falsche Argumente zur Rechtfertigung der Marktwirtschaft auf. Jeder Markt tendiert dazu, seine eigene Moral zu entwickeln, um Transaktions-kosten zu reduzieren. Auch die Mafia und Kartelle kennen in ihrem Handeln Tugenden wie Fairness, Vertrauen und Verlässlichkeit. Dies zeigt, dass Moral interessenabhängig benutzt wird. Homann schlussfolgert daher, dass „eine ethisch tragfähige und theoretisch belastbare Rechtfertigung der Marktwirtschaft (…) auf die Gedanken der Freiheit und der Solidarität aller Menschen zurückgehen“ muss.


Im Weiteren erläutert Homann die Ethik der Unternehmen in der Marktwirtschaft. Er entkräftet die Kritik an den Unternehmen und definiert den Zweck des Unternehmens als Wohl der Allgemeinheit. Damit schließt er sich aber nicht den moralischen Bedenken an der Maxime der Gewinnmaximierung an, im Gegenteil, er kritisiert „diese wohlgemeinte moralische Empfehlung“ als eine Position die völlig an der Logik der Marktwirtschaft vorbei geht.


Zum Abschluss seiner kurzen Abhandlung über die Ethik in der Marktwirtschaft erläutert Homann ei-nige Defizite realer Marktwirtschaften. Erwähnenswert sind auch seine Anmerkungen zum Beitrag der Unternehmen zur Bekämpfung der globalen Armut. Hier fordert er mehr Eigeninitiative der Unterneh-men bei Investitionen in Entwicklungsländern. „Investitionen sind keine Opfer, sie sind vielmehr auf Rendite berechnet“.


Abschließend notiert Homann, dass es für Unternehmen nicht nur darum gehen sollte die ökonomi-schen Interessen der Bürger zu berücksichtigen, sondern eben auch deren normative Erwartungen.


Das Positionspapier von Karl Homann empfehlen wir all denjenigen, die an einer sachlichen und kon-kreten Debatte über die Ethik in der Markwirtschaft interessiert sind. Mit klaren Argumenten und ob-jektiven Beispielen erklärt Homann grundlegende Kritikpunkte und weist auf ethische Probleme und moralische Dilemmata bei Führungsentscheidungen hin. Tripl3Leader empfiehlt in diesem Zusammen-hang auch das Buch „Anständiges Wirtschaften“ von Hans Küng.


Geld verdienen innerhalb ethischer Rahmenbedingungen ist möglich. Führungskräfte müssen dafür trainiert werden. Tripl3Leader ist gerne Ihr Partner.

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